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20 Jahre Linux-Magazin
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- Erstellt: Freitag, 28. Februar 2014 14:13
- Veröffentlicht: Freitag, 28. Februar 2014 14:13
- Geschrieben von Jan Kleinert
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Schwer zu glauben, wie die Zeit vergeht (Achtung: Floskelalarm!), aber 2014 feiert das Linux-Magazin sein 20-jähriges Bestehen. Abgesehen davon, dass wir zur Ausgabe 10/14 ein großes Feuerwerk abbrennen werden, beginnt der Verlag schon zur Cebit, auf den erfreulichen Umstand aufmerksam zu machen, dass wir die weltweit älteste gedruckte Linux-Zeitschrift überhaupt sind.
Ich habe mir überlegt, auf unserem Cebit-Stand (fast) alle Magazin-Cover zu zeigen, die je erschienen sind - das ist eine beachtlich lange Reihe. An ihr wird einerseits klar werden, wie lange das Linux-Magazin das Thema schon beackert. Und andererseits kann jedermann sehen, wie sich das (Selbst-)Bild von Linux selbst über 20 Jahre geändert hat - eine schöne Parallelität von Medium und Thema, wie ich denke.
Die Inspiration zu der langen Cover-Galerie gab mir die Kirche "Sankt Paul vor den Mauern" in Rom. In deren Basilika zieht sich über den Säulen, etwa auf halber Höhe des Raumes, ein langes Band von 265 Medaillons mit den Porträts aller Päpste seit Petrus hin.
Dem Besucher,wird durch die serielle Herrschaft der vielen Päpste bewusst, welch lange Tradition der Institution Kirche inne wohnt. Einen ähnlichen Effekt bezwecke ich mit meinen Linux-Magazin-Covern, die seit fast 240 Monaten erschienen sind.
Einer Legende nach kommt Christus wieder, wenn kein Platz mehr für ein weiteres Medaillon vorhanden ist. Unter Johannes Paul II. waren übrigens nur noch drei freie Stellen vorhanden - das muss dem Vatikan wohl unheimlich geworden sein. Jedenfalls gibt es jetzt - ein Wunder, ein Wunder - 25 weitere Plätze. Was diese Anekdote mit dem Linux-Magazin zu tun hat? Ich hoffe nichts.
Die letzte FTD
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- Erstellt: Samstag, 15. Dezember 2012 23:16
- Veröffentlicht: Samstag, 15. Dezember 2012 23:16
- Geschrieben von Jan Kleinert
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Sven Oliver Clausen, Steffen Klusmann und Stefan Weigel heißen die Absender der E-Mail, die ich vor ein paar Tagen erhielt. Die Drei sind die mittlerweile ehemaligen Chefredakteure des Wirtschaftsblattes FTD, dessen letzte Ausgabe am 7. Dezember erschienen ist. Das Aus des vor knapp 13 Jahren gestarteten Objekts ist lieferte den Anlass ihrer Mail, die neben mir vermutlich ein paar Zehntausend weitere Empfänger hat.
Die Einstellung der Zeitung lässt sich von mehren Standpunkten aus werten, und jeder davon ist richtig: Den Verlag kann man verstehen, denn das Blatt hat die ganze Zeit über Verluste bis zum Abwinken geschrieben, und die Prognose bleibt düster. Man kann das Ganze genauso werten als letzter Vorbote für den Niedergang des Qualitätsjournalismus, auch bekannt als Medienwandel, der eigentlich eine Krise mit ungewissem Ausgang ist. Wie ist ein Land verfasst, das sich nicht zwei Wirtschaftszeitungen leisten kann? Können sich in der Finanzkrise, in der ja vielleicht Orientierung besonders Not tut, nicht mal die Banker und Vorstandsetagen eine Zeitung kaufen?
Ich besitze noch die Erstausgabe der FTD, die letzte habe ich am Kiosk nicht mehr bekommen - ausverkauft! der Verlag hat jetzt noch welche nachgedruckt; ich habe mir eine bestellt. Dazwischen hatte ich das Blatt ein, zwei Mal im Probeabo "geleistet", habe mir ein paar wenige Exemplare am Kiosk gekauft und mich ansonsten bei den kostenlosen Exemplaren am Flughafen oder auf Messen bedient. Mit meinem Konsumverhalten, und so kann man es auch sehen, bin ich also Teil des Problems der Medienkrise und nicht Teil der Lösung. Und das, obwohl ich mein Geld als Zeitschriftenmacher verdiene. Seltsam.